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AutorThema: Selbstbestimmung schulen
Andreas Raupach Beitrag vom 04-02-00 17:50     Profil einsehen von Andreas Raupach.   E-Mail senden an Andreas Raupach.  
Hallo Experten
Ich suche Anregungen, wie man Selbstbestimmung (Autonomie) vermitteln kann. Erikson sagt ja, in der frühen Kindheit fällt die Entscheidung zwischen Autonomie und Scham. Also ist die Frage, wie installiere ich ein Gefühl von Autonomie und wie heile ich Scham, wenn beim ersten, unbewußten Versuch die Entscheidung für Scham fiel. Zur letzten Frage gibt es übrigens einen tollen Artikel auf der Multimindhomepage ("Das unerwünschte Gefühl" von Inke Jochims). Ich wünsche mir Tipps für Übungen und Rituale, die Autonomiegefühl "in den Körper bringen" und Schamgefühle "löschen".
Danke
 Antworten
Claus David Beitrag vom 05-02-00 23:51     Profil einsehen von Claus David.   E-Mail senden an Claus David.  
Hallo Andreas,
das Thema Selbstbestimmung und Scham finde ich auch äußerst wichtig und im NLP gibt es noch eher wenig.
Den Artikel von Inke Jochims fand ich auch super, wie auch ihren Vortrag zu dem Thema auf dem NLP-Kongress in HH Nov.99. Sie ist sicher die kompetente Frau für Arbeit mit Scham.
Zur Klärung von Scham wende ich Time-Line-Therapy an. (beschrieben in "Time Line" von James/Woodsmall)

Autonomie, Selbstbestimmung:
Ich denke, dass dieses der natürliche Zustand ist, und es weniger darum geht diesen herzustellen, als dass, was ihn schwächt oder behindert, zu klären, wie Glaubenssätze ala: "Ich kann mich nicht behaupten", "Ich bekomme keinen Respekt" etc. Diese sind erlernt und können gelöscht werden, so dass unter dem Schutt negativer Beliefs das Gold der Selbstbestimmung hervorkommt.
Ich habe eine Ahnung, dass es im Meta-States-Ansatz von Michael Hall noch etwas zu Selbst-Bestimmung gibt, was den Zustand wirksam herstellen kann, weiß aber noch nicht genug über diesen Ansatz.
Birgit Bader Beitrag vom 16-02-00 17:01     Profil einsehen von Birgit Bader.   E-Mail senden an Birgit Bader.  
Autonomie ist nicht ohne seine "Gegenspieler" Abhängigkeit zu denken. Ruth C. Cohn hat einen sehr schönen Satz dazu gesagt: Der Mensch ist sowohl autonom wie interdependent. Er muss sich in der Spanne zwischen beiden Polen zu bewegen wissen.
Wir sind sicher abhängig von Sauerstoff, Wasser, Nahrung und Zuwendung; um zu wachsen brauchen wir aber auch die Freiheit der Entscheidung, also die Autonomie.

Was Du schilderst, scheint mir in erster Linie ein Beziehungsthema zu sein, nämlich dass die ersten freien Entscheidungen - die er5sten Schritte in die Autonomie, das Getrennt-Sein - als Verrat an der Mutter bzw. deren zumeist unbewussten Beziehungswünschen erlebt worden ist (ich habe den Aufsatz von Imke leider noch nicht gelesen, beziehe mich damit mehr auf meine psychotherapeutische Erfahrung). Scham ist dann die Folge dieser "Tabuverletzung".

Insgesamt ein sehr interessantes Thema, auch wenn wir hier natürlich das "strukturelle NLP" (Physiologien) verlassen und in den Inhalt einsteigen.

Eine entwicklungspsychologische Frage also auch an "NLPler": wieviel gedankliche Autonomie haben wir, wie fühlen wir uns verpflichtet = abhängig gegenüber der "reinen" Lehre (die bereits von Dilts verlassen wurde)? Und wieviel Scham haben wir, "Ungebührliches" zu denken?
Claus David Beitrag vom 16-02-00 21:04     Profil einsehen von Claus David.   E-Mail senden an Claus David.  
Scham im NLP, bzw. dafür die "reine" NLP-Lehre zu verlassen, interessant Birgit.
Der Vortrag von Imke Jochims war außerordentlich gut besucht, und fand sehr viel Zustimmung. Auch gerade dafür, ein derartiges Thema und eine Emotion in die NLP-Arbeit zu bringen.
(Ich habe selten so viel Betroffenheit gespürt in einem NLP-Environment.)

Imke Jochims beschrieb Scham übrigens in erster Linie als regulative primäre Emotion, die nötig ist, um in dem Spannungsfeld von Autonomie und Bindung die Grenzen des Anderen, wie auch die eigenen, wahrzunehmen.
Wenn die Autonomie-Bestrebung indes bloßgestellt wird, man/frau mit einem Mal als schutzloses Individuum im Rampenlicht steht und der neue Abstand von den Eltern übergangen wird, kann Scham als Emotion mit dem Thema Selbstbestimmung verbunden bleiben, so dass ein kontinuierliches, unterbewusstes Scham-Gefühl besteht, welches immer wieder peinliche Begebenheiten zu erschaffen scheint.
Also auch ein Thema der Familienaufstellung oder eines systemisch orientierten Re-Imprints.
Nicht gefunden! Beitrag vom 20-02-00 10:25    
Knapp am Thema vorbei, aber weil ich es gerade gelesen habe und recht begeistert bin:

"Scham und Schande" (auf englisch "Shame") von S. Rushdie ist ein Buch, das Scham (und ihre öffentliche Version Schande) in allen möglichen und unmöglichen Versionen darstellt.

Ich hatte beim Lesen teilweise das Bild vor Augen, wie Rushdie die Scham aus ihrem dunklen, unreflektierten Dasein ans helle Tageslicht zerrt und hochhält, so daß man in aller Ruhe außenrumspazieren und gucken kann. Nicht alles was da zu sehen ist gefällt einem. Auch nicht, daß man es so gut sehen kann.

Irgendwie kein Wunder, daß einige hinter diesem Autor her sind.
AutorThema: Selbstbestimmung schulen

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