Froschgeschichten Frosch


Triffst du 'nen Frosch unterwegs.

Triffst du 'nen Frosch unterwegs, ... verwandel ihn gleich in einen wunderschönen Prinzen. Aber was ist, wenn er als Prinz dann unter Umständen überhaupt nicht mehr in seine "natürliche Umwelt" paßt? Vielleicht ist er gar nicht in eine Prinzessin verliebt und wäre als Prinz ganz unglücklich ... Also frag ihn erst einmal nach seinen Zielen, was er erreichen will - vielleicht will er gar kein Prinz werden ... Womöglich bleibt er lieber ein Frosch und genießt das Leben zusammen mit anderen Fröschen, anstatt diverse Pflichten als Prinz erfüllen zu müssen. Vielleicht schmecken ihm Fliegen besser als Kaviar und Sekt. Mag sein, daß ihm sein Teich viel mehr gefällt als ein Schloß. Wenn du ihn triffst, ist er vielleicht nur auf der Suche nach seiner Lieblingsseerose und du kannst ihn mit einer entsprechenden Auskunft viel glücklicher machen als mit einer Verwandlung in einen Prinzen.

Quelle  Stahl, T. (1988): Triffst Du 'nen Frosch unterwegs ... NLP für die Praxis. Paderborn : Junfermann, S. 9.

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Die Geschichte von den zwei Fröschen.

Zwei Frösche hatten sich eines Nachts auf den Weg gemacht. Sie wollten ihre nähere oder entfernte Umgebung erkunden, um neue und interessante Dinge zu lernen. Sie genossen die kühle Nachtluft an ihren glatten Körpern. Wenn sie hüpften, hörte man das Platschen ihrer Füße. Der Mond beleuchtete ihren schmalen Pfad.
Unerwartet befanden sich die beiden Frösche vor einer Tür, die einladend offenstand. Neugierig hüpften sie in einen kühlen Raum, auf dessen gekacheltem Boden mehrere Tonkrüge standen.
Ohne lange nachzudenken, sprang ein Frosch, nennen wir ihn Pitsch, auf einen der Krüge. Viel zu spät bemerkte er, daß der Krug keinen Deckel hatte, und er landete in einer weißen sahnigen Flüssigkeit. Patsch, der andere Frosch, hörte das Platschen, und da Frösche ein gutes Herz haben, sprang er sofort nach, um zu helfen. Manchmal ist es so, das Gefühl ist stärker als der Verstand.
Bekanntlich können Frösche gut schwimmen, obwohl sie nicht wissen, daß das eine besondere Fähigkeit ist. Aber so ist es mit allen Lebewesen. Sie haben besondere Fähigkeiten, ob ihnen das bewußt ist oder nicht.
Zuerst machte ihnen das Schwimmen Spaß. Sie schleckten von der süßen Sahne und blickten nach oben, wo das Mondlicht zum Träumen verführte. Bald aber wurden sie müde. »Ich kann nicht mehr«, keuchte Pitsch. »Hier kommen wir nie heraus. Es hat keinen Sinn.«
Patsch schwamm an die Seite von Pitsch. »Du hast recht, es sieht schwierig aus. Die Wände sind hoch und glatt. Aber denk mal, wie schön das Leben in unserem Froschteich ist, wenn wir alle zusammen sind, wenn wir gemeinsam singen und uns freuen, daß wir leben.«
Pitsch schöpfte Hoffnung. »Ich will auch leben«, sagte er. »Wie sollen wir aber rauskommen? Ich kann denken, soviel ich will, ich sehe keine Lösung.«
»Wenn es darauf ankommt«, überlegte Patsch laut, »findet man häufig intuitiv die richtige Lösung. Ich hatte mal einen Traum. Vor Millionen von Jahren waren unsere Vorfahren noch größer als wir, und sie konnnten noch nicht so gut denken. Aber sie haben trotzdem überlebt, auch wenn es damals sehr gefährlich war und nicht sehr angenehm auf der Welt. So ungefähr wie jetzt bei uns im Krug. Und weißt du, was unser Urahn mir im Traum gesagt hat? Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Tief in uns wissen wir die Lösung. Es findet sich immer ein Weg, wenn man nicht aufgibt. Kommt Zeit, kommt Rat!«
Die Frösche strampelten weiter. Als nach einiger Zeit Patsch keine Kraft mehr hatte, redete Pitsch ihm zu. »Wozu haben wir uns so lange abgemüht, wenn du jetzt aufhören willst? Weiß du noch, wie es damals war, als der Storch uns auflauerte und du ihn immer wieder geschickt und mutig von der Familie weggelockt hast?«
So sprachen sie sich gegenseitig Mut zu, und die Erinnerung an vergangene Zeiten, als es ihnen gelang, auch in ausweglos erscheinenden Lagen zu überleben, gab ihnen neue Energie.
Endlich graute der Morgen. Und als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster lugten, spürten die beiden Frösche plötzlich etwas Festes unter ihren Füßen. Sie saßen auf einem großen Klumpen Butter, den sie selbst, ohne sich dessen bewußt zu sein, mit ihren Füßen geschaffen hatten. Sie waren glücklich, daß sie lebten, und dankbar für die Erfahrung dieser Nacht, die ihr zukünftiges Leben prägen würde.

Quelle  Krusche, H. (o.J., 1993): Der Frosch auf der Butter. NLP. Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens. Düsseldorf : ECON, S. 285 f.



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