Pressespiegel
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Mentaltrainer
Sportliche Erfolge entstehen zuerst im Kopf
Mentaltrainer trimmen Manager wie Olympiateilnehmer zu Höchstleistungen
Nike Weiss
"Dabei sein ist alles" lautet das olympische Motto, aber für einen Sieg reicht Mitspielen allein nicht aus: Ob man die Zehntelsekunde schneller läuft, den halben Zentimeter
weiter springt, das - so die Überzeugung vieler Trainer - entscheidet sich nicht in den
Beinen, sondern im Kopf. Ein Trainer legt also nicht nur die Anzahl der morgendlichen
Liegestützen und die Mannschaftsaufstellung fest, sondern muss sich auch um die
Motivation kümmern. Doch nicht jeder Trainer ist automatisch ein guter Motivator. Den
Coaches im Hochleistungssport wird deshalb zunehmend ein Mentalcoach zur Seite
gestellt, um den Sportler auch psychisch auf Höchstleistung zu trimmen. "Für
Spitzensportler wie Boris Becker, Steffi Graf oder Tour de France-Gewinner Lance
Armstrong kommt eine Niederlage gar nicht erst in Frage. Die sehen sich in Gedanken
schon oben auf dem Treppchen stehen", erklärt Jörg Löhr, Mentalcoach aus Augsburg.
Er bereitet die Handball-Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele in Sydney vor.
Löhr selbst spielte 14 Jahre lang Handball, auch in der Nationalmannschaft. "Ich weiß
genau, wie es sich anfühlt, seit Wochen dem Trainingslagerdruck ausgeliefert zu sein."
Löhr arbeitet unter anderem mit der Technik des Neurolinguistischen Programmierens
(NLP). Dazu gehört das so genannte Ankern: "Wenn ich im Auto sitze und im Radio den
Song höre, bei dem ich meine Freundin kennengelernt habe, dann fühle ich mich gleich
gut und glücklich", erklärt er. Diesen Mechanismus nutzt das Ankern: Kraftvolle Zustände
werden beispielsweise in einer Bewegung gespeichert, um dann durch Ausführen
dieser Bewegung wieder abrufbar zu sein. In den USA, wo die Betreuung der
Profisportler überwiegend privatwirtschaftlich organisiert ist, gehört Mentalcoaching zum
Pflichtprogramm. Aber auch in der Schweiz und Österreich ist es für Spitzensportler
üblich, einen Coach zu haben.
Löhr und die meisten seiner Mentaltraining-Kollegen betreuen nicht nur Sportler,
sondern auch Manager. Die Regeln, wie man kontinuierliche Spitzenleistungen
erbringen kann, seien in beiden Bereichen dieselben. Der Sport könne viel vom
Management lernen - und umgekehrt.
Jörg Löhr Erfolgstraining, Beim Schnarrbrunnen 15, 86150 Augsburg, t 08 21 - 34 65 40,
www.joerg-loehr-erfolgstraining.de.
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Fax: 089 - 12 74 99 45 www.easyfuture.de.
Quelle: Der Tagesspiegel, 3. September 2000, S. 33.