Pressespiegel
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Bessere Kommunikation in der Arztpraxis
Neuro Linquistisches Programmieren (NLP) hat nichts mit Computern zu tun
NLP ist heute eines der erfolgreichsten Psychotherapiemodelle.
Es basiert auf den Wechselwirkungen von Wahrnehmung (Neuro),
Sprache (Linguistisch) und unbewußten Verhaltensmustern (Programmen) sowie deren konstruktiver Veränderung.
Die als NLP bezeichneten ganzheitlich orientierten Kommunikationsmuster und Verhaltenstechniken wurden in den 70er Jahren vor
allem von den amerikanischen
Wissenschaftlern Richard Bandler
(Mathematiker) und John Grinder (Linguist) entwickelt. Sie versuchten, aus der genauen Beobachtung
und Analyse der unterschiedlichen
Arbeitsweisen von besonders erfolgreichen Psychotherapeutlnnen
allgemeine Verhaltens- und Kommunikationsmuster abzuleiten.
Ziel war es, die grundlegenden
Wirkfaktoren erfolgreichen Therapien darzulegen und anderen Personen in einem Modellierprozeß
weiterzuverrnitteln.
In Österreich wurde im Jahr
1984 von den Psychotherapeuten
Dr. Brigitte Gross, Dr. Siegrid
Schneider-Sommer, Dr. Helmut
Jelen und Mag. Peter Schütz das
Österreichische Trainingszentrum
für NLP (ÖTZ-NLP) gegründet,
das die Aus- und Fortbildung in
NLP ermöglichen und Erfahrungsaustausch bieten soll.
Da die Gründer des ÖTZ-NLP
Personen sind, die bereits vor ihrer
NLP-Ausbildung in den unterschiedlichsten psychotherapeutischen Richtungen ausgebildet
waren, war es möglich, die amerikanischen NLP-Konzepte aus Gestaltpsychologie, Systemtherapie
und Hypnotherapie in einem für
Europa passenden Rahmen zur
Neuro Linguistischen Psychotherapie (NLPt) weiterzuentwickeln.
Mit NLPt können Probleme,
Ängste, Zwänge, aber auch tiefe
Traumata und Verhaltensstörungen, deren Behandlung traditionellerweise Jahre dauert, durchaus
schon in kurzer Zeit konstruktiv
bearbeitet werden.
Einer der geforderten Schritte
zur Anerkennung wurde jetzt mit
einer dreijährigen Evaluationsstudie über die Wirkungsweise von
NLPt gesetzt. Sie wurde am ersten
Weltkongreß für Psychotherapie
in Wien offiziell präsentiert und
weist die Effizienz von NLPt als
psychotherapeutische Methode
eindeutig und wissenschaftlich
nach.
Die Studie wurde von Martina
Genser-Medlitsch auf Initiative
des ÖTZ-NLP zwischen 1993-1996 durchgeführt. Ziel war es, die
Wirksamkeit der NLPt anhand klinisch-psychologischer Veränderungen der Klientlnnen zu
untersuchen.
An der Studie nahmen insgesamt 115 Personen zwischen 19
bis 57 Jahren teil, beinahe 80 Prozent der Teilnehmer waren weiblich. Die Symptomatik reichte dabei von Depressionen, Ängstlichkeit und phobischen Reaktionen
über psychosomatische Phänomene, Aggressionsverhalten und Neurosen bis hin zu paranoidem
Denken, sexuellen Verhaltensabweichungen und Alkoholabhängigkeit. Es wurde untersucht, ob
sich die klinische Symptomatik durch NLPt verändert. Die durchschnittliche Therapiedauer betrug 12 Sitzungen, die sich im Mittel
über 20 Wochen erstreckten.
Seitens der Therapeutlnnen
wurde von beinahe 50 Prozent der
Therapieerfolg als sehr gut bis gut
eingeschätzt. Sechs Monate nach
Therapieende blieben über 90 Prozent der Therapieeffekte stabil.
NLPt bewirkte bei 76 Prozent eine
eindeutige Verbesserung. Beinahe
60 Prozent der Klientlnnen gaben
eine deutliche subjektive Besserung an.
Diese Ergebnisse untermauern
die Wirksamkeit von NLPt, die als
durchaus vergleichbar mit anderen
traditionellen psychotherapeutischen Methoden gesehen werden
kann. Die Ausbildung nach dem
NLP-Modell dauert zirka fünf Jahre, für andere Heil- und Sozialberufe stehen kürzere Fortbildungen zur Verfügung. NLPt soll vor allem beim Arzt in der Praxis ein
rasches Herstellen einer guten Gesprächsbasis, insbesondere mit
schwierigen Patienten, ermöglichen. Damit wird es dem Praktiker
erleichtert, präzise Informationen zu gewinnen, die Kommunikation
zu verbessern und eine vertrauensvolle Beziehung zum Patienten
aufzubauen. Die genauere Bestimmung der psychosomatisch mitbedingten Ätiologie soll erleichtert werden und die Diagnose um im Gesamtbild der Krankheit relevante psychische Bereiche erweitert werden.
Zusätzlich wird durch NLPt die
eigene Kommunikationsfähigkeit
des Arztes im Umgang mit ärztlichen Kollegen, Pflege- und Verwaltungspersonal und
Angehörigen verbessert.
EP
Quelle: Ärzte Woche, Wien, 16. April 1997, Nr. 15.