Pressespiegel
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Training & Coaching: Klarer Kopf für neue Strategien
Von Gabriele Rabl
Der Markt an Beratung aller Art wächst unaufhörlich - denn auch die Nachfrage steigt. Wodurch sich Experten auszeichnen und was Kunden schätzen.
Als Kind hat man es ja fein: Opa hilft bei der Reparatur des Fahrrades, Oma hat immer ein offenes Ohr und die Eltern haben - auch wenn man es oft nicht schätzt - meistens recht. Später im Erwachsenenleben ist guter Rat oft teuer. Und wird trotzdem gerne in Anspruch genommen - wenn die Qualität stimmt. "An der Spitze bei den Anforderungen an das Coaching liegt das professionelle Gespräch, gefolgt von flexiblem Vorgehen und freiwilliger Inanspruchnahme", so die Conclusio einer Kundenbefragung im Bereich Coaching der Trigon Entwicklungsberatung. Auch an Trainer und Berater (genaue Berufsbilder siehe Kasten) werden ähnliche Anforderungen gestellt.
Qualitätsarbeit
Als Qualitätssicherung gelten dabei drei Faktoren: die Ausbildung an einer anerkannten Ausbildungsstätte, eine mehrjährige berufliche Praxis sowie eine reife Persönlichkeit, die zur Selbstreflexion fähig und davon überzeugt ist, dass Menschen in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Und das bei durchaus sensiblen Themen. Drei von fünf Befragten der Trigon-Studie geben an, mit den Themen Change- und Veränderungsbegleitung, Work-Life-Balance sowie Beziehungs- und Konfliktfragen in ein Coaching gehen. Ein oder zwei unverbindliche Vorgespräche und das Aufzeigen von Alternativen - etwa die Vermittlung von thematisch oder methodisch besser passenden Kollegen - sollte selbstverständlich sein, ebenso ein Webauftritt mit klarer Positionierung der Persönlichkeit und der Coaching-Methoden, etwa systemisches Coaching oder NLP. Dann steht - unabhängig von Methodik und Prozess - der Analyse sowie der Zielvereinbarung zwischen Coach und Coachee nichts mehr im Weg.
Vertrauensperson
"Profundes Fachwissen und soziale Kompetenz sowie ausgeprägte ethische Orientierung sollten die Eckpfeiler in der Arbeit eines Trainers bilden", so der Obmann des Österreichischen Dachverbandes für Neurolinguistisches Programmieren, Maximilian Ganster. Denn auch Trainer und Berater können in vielen Segmenten tätig werden, die mitunter an psychologische Fragestellungen anknüpfen und somit wichtigen Vertrauensvorschuss brauchen, um aktiv werden zu können. So kann eine Supervision durch einen externen Berater dem Team möglicherweise zu neuen Sicht- und Arbeitsweisen verhelfen. Oder ein Ernährungsberater prüft die Essgewohnheiten der Mitarbeiter und gibt anschließend Tipps zur gesunden Mahlzeit während der Arbeitswoche. Darüber hinaus muss ein guter Trainer auch das Gespür dafür haben, wann genug ist - und das auch artikulieren können. Einfühlsame Überzeugungsarbeit zu leisten ist schließlich eine der Hauptaufgaben von Training und Beratung. Als Voraussetzung für eine Teilnahme und spätere Tätigkeit als profunder Trainer legt etwa das Wifi Steiermark für den 120-stündigen Kurs "Train the Trainer" fest: "Wer sich für die Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung interessiert und sich didaktisch qualifizieren will, muss wissen, was er zukünftig lehren will, und er muss diesbezüglich fachlich firm sein." Wer anderen helfen möchte, sollte also vor allem selbst klare Vorstellungen von seiner künftigen Tätigkeit haben.
Quelle: Die Presse, 22. Mai 2010.