Pressespiegel
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"Ich habe mich wie gewohnt verhalten, nur die Kollegin war plötzlich ganz anders."
In den Schuhen eines anderen...
.. sieht die Welt vielleicht rosiger aus. Die Methoden des NLP im Real Life Coaching.
Weihnachten steht vor der Tür und damit die nächsten Gehaltsverhandlungen. Die Frau ist wieder im Mutterschutz, der Kleine will mit auf den Schulskikurs, und die neue Heizung wird gerade installiert. Vor einem halben Jahr wäre das Gespräch auch keine Herausforderung gewesen, nur mit dem neuen Geschäftsführer - da brodelt bereits jetzt das Feuer.
Szenenwechsel - wöchentlicher Jour fix: Das präsentierte Projekt stößt bei den Kollegen wieder auf Unverständnis, die Visage des Gruppenleiters verfinstert sich merklich. Leider ist das kein Deja vu, sondern wieder eine verpatzte Chance.
Und wo liegt das Problem? Es scheitert nicht an der Qualifikation, die fachliche
Kompetenz ist ein Aushängeschild und sozial fähig war man schon immer. Und dennoch sprechen die
Kollegen nicht die gleiche Sprache, die Wellenlänge stimmt einfach nicht. "Das ist aber noch
lange kein Grund, das Handtuch zu werfen", meint Wolfgang Karber, Trainer beim Österreichischen Trainingszentrum für NLP (ÖTZ-NLP). "Wenn sich zwei vom Typ her recht unterschiedliche
Menschen gegenseitig blockieren, ist das noch keine böse Absicht."
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HINTERGRUND
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Im Mittelpunkt des Neurolinguistschen Programmierens (NLP) stehen die Wechselwirkungen von
Wahrnehmung (Neuro),
Sprache (Linguistisch) und
unbewußten Verhaltensmustern (Programme).
Die Methodik greift auf Erkenntnisse aus der Psychologie und der Sprach- und Gehirnforschung zurück. Durch NLP ist erfolgreiche Kommunikation sowie zielorientiertes Denken und Handeln für die persönliche Weiterentwicklung lehr- und lernbar geworden. Quelle: ÖTZ
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Denn: Menschen haben unterschiedliche soziale und persönliche Erfahrungen und verarbeiten sie sprachlich individuell. Karber: "Schon das Bewußtsein begrenzt unser Verhalten, schränkt uns quasi ein." Wer also meint, ein Vorgesetzter habe keine Ahnung davon, was es heißt, eine Familie zu erhalten, wird sich bei einer Gehaltsverhandlung ungemein schwerer tun, als jemand, der ohne Vorurteile ins Rennen geht.
Real Life Coaching heißt die Methode, die helfen soll, solche mentale Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Dabei begleitet der Coach seinen Klienten zum Beispiel zu einem Verkaufsgespräch und gibt sich als Mitarbeiter oder Trainee aus. So hat er die Möglichkeit, die Situation zu beobachten, ohne sich einzumischen. "Auf Basis der gesammelten Information arbeite ich schließlich gemeinsam mit dem Coachee an der Verbesserung seiner Kommunikation und Intervention", führt Karber aus. Dabei ist das oberste Ziel des Coachs: "To bring out the best of somebody." Anschließend wird das ganze Spiel noch einmal von vorne durchgespielt. Der Trainer konzentriert sich dabei auf die Fortschritte seines Klienten.
Bei Gehaltsverhandlungen ist Karber natürlich nicht vor Ort präsent: "In solchen Fällen arbeite ich mit meinem Klienten schon im Vorfeld." Aber auch hier dreht sich alles um die entscheidende Frage: Welche Reaktionen hat mein Verhalten bei meinem Gegenüber ausgelöst und was könnte ich in Zukunft anders machen? Das Coaching hat seine Wirkung nicht verfehlt: "Oft merken die Klienten nicht, daß sie Auslöser der Veränderungen sind", erzählt Karber. Nicht selten bekommt der Lebens- und Sozialberater verwundert das Feedback: "Ich habe mich wie gewohnt verhalten, aber die Kollegen reagieren plötzlich ganz anders."
Ute Langthaler
Quelle: Die Presse (Karriere), 13.-14.11.99, S. 14.