Pressespiegel
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Der Weg zum Erfolg
Es sind immer wieder dieselben Fragen, die nie an Aktualität verlieren: Wer ist
erfolgreich? Warum sind manche erfolgreicher als andere? Welcher Weg führt
zum Erfolg? Eine Trainingsmethode, die in den siebziger Jahren in den USA
entwickelt wurde, gibt eine neue Antwort: Das Neuro-Linguistische
Programmieren.
Der Zungenbrecher, im folgenden mit
NLP abgekürzt, steht für ein Modell
menschlicher Kommunikation, das
1979 von zwei Amerikanern, Richard Bandler und John Grinder, entwickelt wurde. Der
Ausgangspunkt für Bandler und Grinder, die
ursprünglich aus den Bereichen der Mathematik und Linguistik kamen, bevor sie sich
der gestalttherapeutischen Arbeit widmeten,
war die Frage, warum manche Therapeuten
so außergewöhnlich erfolgreich arbeiten.
Nach dem Prinzip des Master-Modelling
(= man analysiert besonders erfolgreiche
Menschen und stellt das Master-Model als
Vorbild für andere auf) beobachteten sie
systematisch, besonders erfolgreiche Therapeuten ihrer Zeit. Aus den hieraus gewonnenen Erkenntnissen über die Zusammenhänge
zwischen sinnlichen (neuro) Wahmehmungen, Sprache (linguistisch) und inneren
Denk-Programmen erarbeiteten sie das
NLP-System.
Jeder lebt in einem eigenen Bezugssystem. Die mangelnde Kenntnis der
Wahrnehmungsart des Mitmenschen
führt zu Schwierigkeiten und Mißverständnissen:
Mitarbeiter: "Ich habe das Gefühl,
die Kampagne wird kein Erfolg."
Chef: "Aber schauen Sie mal her.
Wir haben uns alle offensichtlichen
Probleme überlegt und gesehen, daß
die Aktion glänzende Aussicht auf
Erfolg hat."
Mitarbeiter: "Nein, ich spür', daß
dabei noch etwas fehlt."
Chef: "Also für mich sieht das ganz
anders aus. Es ist ganz klar, daß das
klappen wird. Sie sehen mal wieder
schwarz."
Quelle: Claus Blickhan, Dr. Bertold Ulsamer: NLP,
Kürzel für verschärfte Wahrnehmungen; Congress
& Seminar, Heft 11/1985.
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Was für den therapeutischen
Bereich gedacht war, hat sich inzwischen auf
alle erdenklichen Gebiete ausgebreitet: Manager, Verkäufer, Werbefachleute, Politiker
und viele andere werden auf NLP trainiert.
RAPPORT,
DER GUTE KONTAKT
Ein Ausgangspunkt für NLP-Training ist
die Erkenntnis, daß jeder Mensch seine
Umwelt völlig verschieden erlebt, daß jeder
aus der Wirklichkeit nur bestimmte Teile
herausfiltert. Je nach der Art der selektiven
Wahrnehmung unterscheidet man drei Typen:
- der visuelle Typ, für den das Sehen am
wichtigsten ist,
- der auditive Typ, der eher auf Geräusche
achtet,
- der kinästhetische Typ, der eher dazu
neigt, taktile Eindrücke und Gefühle in den
Vordergrund zu stellen.
Wer welcher Typ ist, zeigen sprachliche
("Ich habe das Gefühl . . ."; "Aber schauen
Sie doch . . .") und nicht-sprachliche (z.B.
Augenbewegung) Zugangshinweise. Das
NLP-Training hilft, diese Hinweise zu
erkennen und zu analysieren, denn mit ihrer
Hilfe gewinnt man nicht nur eine bessere
Einsicht in die eigene Persönlichkeit, sondern schafft auch die Grundvoraussetzung
für die Herstellung eines guten Kontaktes
mit dem Gegenüber, für den Rapport, wie es
in der NLP-Terminologie heißt.
PACING
UND LEADING
Wer gelernt hat, sein Gegenüber gut zu
beobachten, kann sich im Sprachstil und in
der Körpersprache auf ihn einstellen. Im
ZUM WEITERLESEN
Deutschsprachige NLP-Literatur
Connirae und Steve Andreas:
"Gewußt wie"; Junfermann, Paderborn 1988.
Richard Bandler: "Veränderung des
subjektiven Erlebens" - Fortgeschrittene Methoden des NLP; Junferrnann,
Paderborn 1987.
Richard Bandler/John Grinder: "Neue
Wege der Kurzzeittherapie", Junfermann, Paderborn 1985.
"Reframing. Ein ökologischer Ansatz
in der Psychotherapie (NLP); Junfermann, Paderborn 1985.
"Therapie in Trance"; Klett-Cotta,
Stuttgart 1984.
Vera Birkenbihl/Claus Blickhan/Bertold Ulsamer: "NLP. Einstieg in die
Neuro-Linguistische Programmierung"; Gabal, Speyer 1987.
Daniela und Claus Blickhan:
"Denken, Fühlen, Leben"; MVG Verlag, München 1989.
Leslie Cameron-Bandler: "Wieder Zusammenfinden. NLP - neue Wege der
Paartherapie"; Junfermann, Paderborn
1985.
Robert Dilts/Richard Bandler/John
Grinder: "Strukturen subjektiver Erfahrung. Ihre Erforschung und Veränderung durch NLP"; Junfermann, Paderborn 1985.
David Gordon: "Therapeutische Metaphern"; Junfermann, Paderborn 1985.
John Grinder/Richard Bandler: "Kommunikation und Veränderung", Die
Struktur der Magie 2; Junfermann, Paderborn 1982.
John Grinder/Richard Bandler/Virginia Satir: "Mit Familien reden"; Pfeiffer, München 1978.
Thies Stahl: "Triffst du einen Frosch unterwegs"; Junfermann, Paderborn.
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NLP heißt das Pacing, also mit dem Anderen
im gleichen Schritt gehen. Je besser dieser
Gleichschritt funktioniert, umso fruchtbarer
wird der Kontakt zwischen zwei Menschen
funktionieren.
In unmittelbarem Zusammenhang mit
Pacing steht Leading: Man geht nicht mehr
nur neben dem Anderen einher, sondern ist
ihm voraus, gibt ihm die Richtung vor.
KRÄFTE
MOBILISIEREN
Neben der Schulung der Wahrnehmung
und der Fähigkeiten, einen guten Kontakt
mit seinem Gegenüber aufzubauen, geht es
im NLP um die optimale Nutzung eigener
Ressourcen, um die Mobilisierung ungeahnter Kräfte und Fähigkeiten. Während in
vielen Persönlichkeitstrainings vermeintliche
Fehlverhalten korrigiert werden sollen, geht
es im NLP nicht um richtig oder falsch. Es
sollen vielmehr Blockaden abgebaut und
Wege aufgezeigt werden, mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Dazu gehört der Prozeß
des Reframing: Probleme, die einem Betroffenen zu schaffen machen, werden in einem
anderen Zusammenhang gesehen. Schwächen werden in Stärken umgedeutet.
NLP IM
MANAGEMENT-TRAINING
Der kurze Überblick über einige Grundprinzipien des NLP vermittelt zumindest eine
Ahnung davon, wie NLP im Management-Training eingesetzt werden kann: Die Schulung der Wahrnehmung ist die essentielle
Voraussetzung für die Kommunikation mit
den Mitarbeitern und für die Fähigkeit zum
Führen. Genauso wichtig sind aber die
Möglichkeiten, durch NLP das eigene
Potential optimal auszuschöpfen, eigene
Energien und Kräfte freizusetzen und zu
entwickeln.
Im Mittelpunkt jeden NLP-Trainings steht
dabei das gewünschte Ziel. Der Problemanalyse oder der Ergründung der Ursachen für
eine negativ empfundene Situation wird eher
wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Ist das
Ziel des Trainings einmal formuliert, werden
alle Kräfte mobilisiert, um dieses Ziel zu
erreichen. Das zielorientierte Arbeiten im
NLP-Training beinhaltet jedoch auch intensive Überlegungen zur Definition des Zieles.
Die Zielvorstellungen des einzelnen werden
überprüft, ob sie zur Ökologie des Menschen
insgesamt passen und sich mit seine
Umfeld vereinbaren lassen. Nur dann kann
dem zielorientierten Arbeiten im NLP der
entsprechende Erfolg beschieden sein.
Fazit:
Wir können festhalten: NLP kann
sowohl äußerst positiv eingesetzt werden,
und zwar sowohl für sich selbst, als auch
für bessere Kommunikation mit anderen.
Es kann allerdings auch manipulativ
mißbraucht werden, wobei man sich
darüber klar sein muß, daß die Grenze
zwischen Motivation und Manipulation
zwangsläufig eine nebelige sein muß! Wie
oft behauptet jemand, er täte dies oder
jenes nur "zum Besten" dessen, den er in
Wirklichkeit nach allen Regeln der Kunst
manipuliert? Also: Man kann sich mit
NLP selber helfen, man kann bessere
Kontakte zu anderen herstellen lernen
(insbesondere lernt man sich und andere
weit besser zu beobachten!), und man
kann mit NLP anderen helfen (wenn
diese dies wirklich wünschen!).
Quelle: Vera Birkenbihl/Claus Blickhan/Bertold Ulsamer: "NLP Einstieg in
die Neurolinguistische Programmierung"; Speyer 1987, S. 61.
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NLP IN
ÖSTERREICH
Seit Jahren gibt es NLP auch in Österreich:
Das Österreichische Trainingszentrum für
NLP wurde gegründet, um Interessierten
Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in NLP
anzubieten bzw. um Praktizierenden einen
Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Dr.
Helmut Jelem, Mag. Peter Schütz, Dr.
Siegrid Sommer und Dr. Brigitte Gross
haben in enger Zusammenarbeit mit amerikanischen und europäischen Trainingszentren ein umfangreiches Programm für die NLP-Ausbildung erarbeitet. Die Angebote
reichen von NLP-Einführungsseminaren
über Intensiv- und Auswahlseminare bis zur
NLP-Trainer-Ausbildung, für die immerhin
eine durchschnittliche Ausbildungszeit von
sieben Jahren angesetzt ist (siehe meeting-Seminarkalender zu den offenen Seminaren).
Speziell für das NLP-Management-Training gibt es in Wien das Institut NLP
Consulting. Institutsleiter Mag. Peter Schütz,
der als Managementtrainer und Organisationsberater in England und in den USA
NLP kennenlernte, bietet hier maßgeschneiderte firmeninterne Trainingsseminare an.
Kreativitäts- und Entscheidungsfindung, Präsentations- und Vortragstechnik,
zielorientierte Verhandlungs- und Gesprächsführung,
Interviewtechnik und Konfliktmanagement
sind die Seminarthemen, die auf der Basis
von NLP konzipiert sind. Für das höhere
Management gibt es zusätzlich Workshops
über NLP, Denkstrategien und Kreativität.
NLP wird auch eingesetzt, wenn es um die
Konzeption neuartiger Team- und Organisationsentwicklungsabläufe geht. "NLP
ermöglicht Teams, Kommunikationsmißstände auszuräumen und sich auf die wesentlichen
Dinge zu konzentrieren," erklärt Mag. Schütz die Vorteile von NLP für die
Unternehmensführung. Zur Sicherung eines
möglichst hohen Qualitätsstandards ist NLP
in Österreich für die Managementausbildung
übrigens markenrechtlich geschützt und wird
nur durch das Institut NLP Consulting
angeboten.
Eine diesbezügliche Beschränkung scheint
durchaus angebracht, denn immerhin haben
NLP-Techniken eine außerordentlich starke
Wirkung, so daß sie auch mißbraucht und zur
Manipulation eingesetzt werden könnten.
Die zentrale Ausbildung österreichischer
NLP-Trainer durch das Österreichische Trainingszentrum sichert, daß zumindest hier
NLP von Trainern gelehrt wird, die über ein
hohes Maß an persönlicher Reife, Erfahrung
und Kompetenz verfügen.
Dr. Margit Kaluza-Baumruker
Quelle: meeting, Juni '90, S. 6 f.