Pressespiegel
--
3. Österr. NLP-Kongreß - "NLP im Management"
So steigern Unternehmen ihre Effektivität
Von Bernhard Strempfl
Stand NLP bisher traditionellerweise im persönlichen und sozialen Bereich als Wahlmethode, so wählen immer mehr Unternehmer, Führungskräfte und Berater die Eleganz von NLP, um die Effektivität ihrer Unternehmen zu steigern.
Der 3. NLP Kongreß, veranstaltet vom "Österreichischen Trainingszentrum für Neuro-Linguistisches Programmieren, (ÖTZ)" in Wien, hatte Referate, Diskussionen und Workshops zu konkreten NLP-Anwendungen in verschiedenen Bereichen des Management als Schwerpunkte.
Managementmodellbildung, NLP-Tenniscoaching
Neue Management-, Coaching- und Personalführungsmodelle sind dann bemerkenswert, wenn sie aus der Anzahl der bekannten Modelle hervorstechen. Die "Managementmodellbildung durch NLP-gestütztes Tennis-coaching" bringt aus der Verbindung zwischen Management und Sport interessante Verbindungen für das Coaching von Führungskräften durch Tennis.
Tennis, sowohl als Freizeit- als auch als Wettkampfsport, erfordert eine Vielzahl von Fähigkeiten, die mit dem Verhalten von Führungskräften auf einer Ebene angesiedelt sind. Foto: APA/EPA
|
Mit den Fragen "Was hat mein Streit um den OutbalI mit meinem Führungsverhalten zu tun?", oder "Ist mein Tennisspiel die Fortsetzung meines beruflichen Alltags?" deutet Fritz
Weilharter, Psychotherapeut, Sportpädagoge und Mentaltrainer, auf Ressourcen seines Coachings. Er bezeichnet es als "lnner Coaching", womit er meint, den Menschen dort abzuholen, wo dieser steht.
Tennis als Freizeit-, Wettkampf- und Leistungssport erfordert in seiner spielerischen Bewältigung eine Vielzahl an Fertigkeiten und Fähigkeiten, die mit dem Verhalten erfolgreicher Führungskräfte auf einer Ebene angesiedelt sind. NLP beleuchtet und bearbeitet das Beschreiben von Zielen, den Kontakt zu sich selbst und anderen, den ressourcenvollen Umgang mit Streß und Belastung, die Nutzung der unbewußten Fähigkeiten und das Schärfen der Wahrnehmung und der individuellen Lernstrategie.
"Welche Tennisstrategie würde Bill Gates im Tennisspiel gegen Peter Norton anwenden wollen?", oder "Wie könnte Pete Sampras Frank Stronach coachen?" sind Fragen, die hintergründige Zusammenhänge zwischen Management und Tennis erkennen lassen.
Fritz Weilharter: "Ich glaube, daß Coaching als zeitlich begrenzter Lernprozeß eine gute Möglichkeit ist, wenn dieser Prozeß Elemente des (Bewegungs-)Sports beinhaltet."
Organisations- und Strukturaufstellung mit NLP
Menschen haben die Gabe, Systemzustände zu speichern, sagt Brigitte Groß, Wirtschafts- und Managementtrainerin, NLP-Lehrtrainerin am ÖTZ-NLP, und definiert die Grenze zur systemischen Familienaufstellung mit den Worten "Jeder ist sein Leben-lang Teil einer Familie, oft über den Tod hinaus. In einem Betrieb kann man kündigen."
Die Organisations- und Strukturaufstellung mit NLP ist eine Technik, mit der Probleme und Anliegen von Organisationen und Unternehmen erkennbar werden und für den Betroffenen neue Perspektiven für sich und die Organisation freilegen. Sie helfen Führung und Zielvorstellung zu klären und die Notwengikeit von organisatorischen und personellen Veränderungen zu erkennen und Wege aus Problemsituationen zu finden.
Ausgehend von der Methode der Familienaufstellungen wird deren Grundmuster auf andere Systemkontexte übertragen. Dabei werden anstelle der Familienmitglieder die in einer Organisation
tätigen Menschen, deren Aufgaben, Ziele, Ressourcen, Hindernisse, etc. durch vollkommen unternehmensfremde Personen als Repräsentanten dargestellt. So stellt z. B. die betroffene Person mit Hilfe anderer Personen die zu klärende Situation räumlich auf und macht dadurch deren spezifische Dynamik sichtbar, hörbar und spürbar.
Was konkret kann die Organisationsaufstellung aufzeigen?
Platz, Rolle der Beteiligten
Führungsprobleme
Hierarchische Probleme
Kontextvermischungen (Privat/Beruf, etc.)
Koalitionen
"Hypotheken" aus der Vergangenheit
Beziehungsverhältnisse
Hilfestellung für Entscheidungen
Aufgaben - Ziel (Kundenorientierungen)
Gesundheitliche Gefährdungen, etc.
Freilich, kann man einwenden, sind diese Sandkastenspiele nicht die Wirklichkeit, aber sie ermöglichen es, verschiedene Szenarien durchzuspielen. Mit dieser komplexen Erfahrung werden Lösungsmöglichkeiten erkennbar und der Betroffene kann neue Perspektiven für sich und das Unternehmen gewinnen.
Gesprächsstrategien: "Chunking-Modell"
"Chunking", der amerikanische Slangausdruck aus der Computerwelt, bezeichnet im NLP die
Strategie des bewußten Bewegens auf den Ebenen der Abstraktionsleiter.
Die Fragen des Chunks helfen, Begriffe zu klären, Geschichten aus dem Hintergrund lebendig werden zu lassen und vor allem, die Kommunikationsqualität zu heben.
Wo aber ist der Nutzen? Chunk up's helfen im Konfliktmanagement das Metaziel der Verhandlungspartner zu erkennen. "Wofür steht die Forderung des Verhandlungspartners in der Teilmenge?" Sobald man weiß, zu welchem Ziel der Konfliktinhalt der Weg ist, kann man der Frage nachgehen, ob es nicht auch alternative Wege gibt, die mit den Zielen des Konfliktpartners weniger kollidieren.
Fachliteratur
NLP - Kommunikation als Führungsinstrument
Jede Kommunikation beginnt bei uns selbst. Guter Rapport, exakte Ziele, exzellentes Verhalten sind drei der wichtigen Dinge des "Inner Management". Das heißt vor allem: Vorbild sein!
"Jeder ist seines Erfolges Schmied". Und wie man den Erfolg schmiedet, dazu leitet dieses Buch an.
Das Optimieren des eigenen Verhaltens erhöht die Qualität des Führens in Beruf und Beziehung. Über 30 praktische Tips und Übungen verhelfen dem Leser dazu, in Kommunikationssituationen erfolgreich zu sein.
Wahmehmungsgenauigkeit, Sprachmuster und Strategien gehören ebenso zum Handwerk des guten Führens, wie das Verwirklichen von Wunschzielen und die Nutzung von Kraftressourcen.
Der Autor gibt Anleitung für zahlreiche Übungen und unterstützt durch eine Vielzahl von Experimenten das Selbstteaching und Selbstcoaching. Ein Arbeitsbuch für Kommunikationstraining und ein Einstieg in die faszinierende Welt des NLP.
B.St.
Roman Braun: "NLP - Eine Einführung - Kommunikation als Führungsinstrument". Ueberreuter, 1999; Manager Edition, 128 Seiten, 148 Schilling. ISBN: 3-7064-0526-1. Roman Braun ist zertifizierter NLP-Lehrtrainer und Direktor des Austrian Institute for NLP".
|
Konkreter werden, down-chunken, hilft bei der klaren Abgrenzung, wo durch eine falsche Phantasie eine Meinungsverschiedenheit besteht und wo sich beide Konfliktpartner im Recht fühlen.
Der Kellner versteht nicht, daß der Gast, der "Kuchen" bestellt hat und Apfelkuchen bekommt, enttäuscht ist, hatte dieser doch "Marmorkuchen" erwartet.
Gerhard Scheibel ist Coach und Organisationsberater in Wien und verwendet die NLP-Strategie des Chunkings nicht nur bei Verhandlungen und in der Konfliktberatung, sondern setzt sie mit Erfolg auch bei Leitbildentwicklungen ein. Die Flexibilität im Wechseln der Abstraktionsebenen läßt mitunter vorhandene Werte und Ziele einer Organisation klar erkennen, die über den "shareholder value" hinausgehen.
"Chunk side", als der Denkprozeß, der zu einem bestimmten Oberbegriff eine Alternative auf der gleichen Konkretionsstufe findet, setzt geistige Flexibilität voraus. Der Kellner, der den Wunsch nach "Kuchen" nicht erfüllen kann, assoziiert, daß sich dahinter der Überbegriff "Süßspeise" verbirgt und dieses Ziel ist auch gut durch Alternativen zu erreichen, wie etwa durch "Eis" oder "Strudel".
Der Wechsel der Abstraktionsebene wird in der täglichen Konversation oft spontan verwendet. Etwa, wenn jemand von seinen Urlaubseindrücken aus Griechenland erzählt und der Gesprächspartner mit seinen Eindrücken aus Italien antwortet. Oder denke der geschätzte Leser an jene Situation seiner eigenen Schulzeit, wo die Prüfungsfrage nach der Spezies der Regenwürmer über die äußere Ähnlichkeit mit dem Elefantenrüssel ihre Antwort fand.
Die Gesprächsstrategie des Chunkings wird auch in der Arbeitsplanung eingesetzt. Dort, wo die Über- und Unterordnung von Gesamt- und Teilzielen die Leiter von der Vision abwärts zu den einzelnen Maßnahmen bildet. Und wo die kreative Suche nach Alternativen das gleiche Ziel mit anderen Mitteln erreichen läßt.
Ein weiterer Vorteil läßt sich in der Mitarbeiter-Motivation erkennen: "Wenn ich weiß, wozu ich etwas tue, dann tue ich es mit mehr Hirn und möglicherweise mit mehr Eigenverantwortung".
Der bewußte Gedankensprung hilft, aus Sackgassen herauszukommen und neue Alternativen, Firmenstrategien, Visionen, etc. zu finden.
Robert Dilts: Die Zukunft des Managements
Robert Dilts ist Autor vieler NLP-Bücher und einer der international gefragtesten NLP-Mitentwickler und Trainer der ersten Stunde. Als Student von Gregory Bateson beschäftigt er sich seit mehr als 20 Jahren mit den Anwendungen der Systemtheorie, insbesondere in Management-Development-Projekten.
Dilts ist der Star dieses NLP-Kongresses. Er spricht über das "Gesetz der Ausstattungsvielfalt" und bezeichnet es als das dominante Gesetz im Sozialsystem, in seiner Bedeutung vergleichbar mit dem Gesetz der Schwerkraft.
Ausstattungsvielfalt, so Dilts, heißt, daß Vielfalt notwendig ist um Unterschiede zu managen. Beispiele aus der Geschichte offenbaren, daß rigide Formen immer in den Untergang führten. Funde der Werkzeuge des "Neandertalers" zeigen, daß die Unveränderbarkeit seiner erstarrten Welt ihn dem anpassungsfähigeren Kommunalmenschen unterlegen machten.
"lf you put all eggs in one basket ... "
"Wenn du alles auf eine Karte setzt, kann das schiefgehen". In gesunden wirtschaftlichen Unternehmen ist das Potential der Veränderung eingeplant. Leider geht der Trend im heutigen Management in die andere Richtung: Andersdenkende werden beseitigt. Ein großer Fehler, eine Zuwiderhandlung gegen das System der Vielfalt!
Die vielen Fixierungen in rigiden Systemen erzeugen Angst. Die Paradoxie der Macht heißt: "Wer am meisten Macht hat, hat auch am meisten Angst." Die Angst der Mitarbeiter vor Fehlern bzw. deren Konsequenzen lähmt die Handlungsfähigkeit von Unternehmen. Dilts appelliert, das Bewußtsein für Systeme und systemisches Denken zu entwickeln und fordert, auch "... große Fehler machen zu dürfen", um Flexibilität, Kreativität und Vertrauen entwickeln zu können.
Große Herausforderungen verlangen flexible Lösungen. Nicht zulasten einer, sondern möglichst
zugunsten aller Gruppen.
Quelle: WIENER ZEITUNG, 18. Juni 1999, S. 18.