Autor | Thema: NLP-Mythen |
Claus David |
Beitrag vom 06-07-03 11:18
Im NLP gibt es diverse Mythen, dh: Verallgemei´nerugnen, die mittlerweile von der Wissenschaft widerlegt sind. Die Hirngespinste leben aber munter fort. Wieso eigentlich? Nun, wir hätten die Welt gern einfach und erklärbar. NLP bietet die Illusion einer zweidimensionalen Landkarte, die eine dreidimensionale Landschaft abbildet. Das Wesentliche des menschlichen Innenlebens findet aber in mehreren Dimensionen statt und einige sind außerhalb von Zeit und Raum. Das mit den Zielen habe ich ja schon bekämpft. Da schießen die meisten NLPler über das Ziel hinaus.
Die Frage ist ob "lösungsorientiert" und "proaktiv" nicht eventuell eine Flucht ist oder sein kann. Kommt mir oft so vor.
cdg
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Claus David |
Beitrag vom 15-07-03 18:47
Ein weiterer Mythos betrifft die Macht des Unterbewusstseins (UB). Diese wird in Anlehnung an Ericksons Trancetherapie mit Allmachtsphantasien belegt. Welche Fallen uns das UB beschert, lehrt z.B. die Behavioral Finance. Dort werden unterbewusste Muster (angeboren, hat jeder) erforscht, die zwangsweise zu falschen Entscheidungen an der Börse führen. So ähnlich wie beim Einparken der Frauen und beim Schuhekaufen der Männer. Strukturell durch den Ausleseprozess in der Frühzeit der Menschheit bedingt. Bzw: In der vorhergegangenen Zeit, evtl. ist das ja immer noch Frühzeit jetzt und es kommt noch einiges. Vielleicht führt uns das UB aber auch dahin, dass die jetzige die Endzeit ist. cdg |
davan |
Beitrag vom 15-12-03 01:40
Claus,
wenn ich von Dir "Strukturell durch den Ausleseprozess in der Frühzeit der Menschheit bedingt." lese - weiss ich Du tickst nicht richtig (oder: hast nix kapiert!)
Gruss David |
yvonne van dyck |
Beitrag vom 08-05-04 13:22
claus david, na dieses forum ist ja gefährlich wenn man alte bekannte hier wieder trifft und mit dir philosophier ich so gerne - wann denn mal in salzburg? ;-) wie ist es denn damit: the map is the territory and we built it? ;-) DHE lässt grüssen und heisst es nicht - the map is NOT the territory ;-) alles liebe yvonne |
Nicht gefunden! |
Beitrag vom 23-09-04 21:24
Lieber Claus David, du sprichst mir allgemein und besonders aus dem Herzen. NLP bemüht sich leider weniger um Wissenschaftlichkeit, sondern u.a. als Coaching mehr um direkte Verkaufserfolge (nicht nur direkt sondern auch symbolisch betrachtet) - was ja auch ok ist. Aber ein bisschen mager halt. Du hast Recht damit, wenn du schreibst, dass Innenleben in mehreren Dimensionen stattfindet. Die Betonung des Unbewussten passt dir nicht? Das private Unbewusste wäre ja ganz nett, gäbe es da nicht auch noch das kollektive Unbewusste der Limericks. ;-) "the map is NOT the territory" kann einen ja auch dazu verführen, hinterherzuhüpfen, oder?
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Claus David |
Beitrag vom 24-09-04 06:54
Hallo Nihilnihil, Dass das Unterbewusste oder Unbewusste Macht hat, ist klar. Sie wird von NLPlern nur gern verbrämt und glorifiziert. Es war schon so, dass es im Zuge der Evolution einen Vorteil verschaffte, das Wach-Bewusstsien, sprich Intelligenz, zu entwickeln. Wissenschaftlichkeit ist eine Folge von Intelligenz und hat ja bewirkt, dass wir uns hier auf so einem genialen Medium treffen können. NLP haut im Großen und Ganzen Marketing-Slogans raus, ich stimme zu. Es gibt auch keinerlei intelligenten Diskurs im NLP, man plappert einfach die Bandler-Sprüche von 1977 nach oder verherrlicht Erickson. Wenn man beide in Filmen sieht, erinnern sie arg an die Gestalt, die Dennis Hopper in "Blue Velvet" spielt. Aber man kann ja was draus machen. Gruß, Claus David |
Claus David |
Beitrag vom 24-09-04 07:04
Ach ja: the map and the territory.
Wir interagieren mit einer selbst-gebauten Map. Die ist kollektiv gebaut und ich habe meine auf unbekannte Weise frühzeitig erlernt. Ich bezweifle den Voll-Konstruktivismus derzeit sehr (wie schon Kanti damals). Wer hat sich einen Sternenhimmel ausgedacht und diesen ins Kollektive UB gestellt?
Sowohl als auch, wie ja meistens. Das Bild vom Sternenhimmel ist eine Konstruktion in der Neurologie und wenn ich mich in mein Raumschiff setze und nach Alpha Centaurii düse, werde ich feststellen, dass es das gibt.
"Morphogenetisches Feld" a la Sheldrake, hochinteressantes Thema. Das Bewusstsein konstruiert eine Welt und es ist kollektiv. Wir sind Sender und Empfänger. Das wussten die Shivaiten und Buddhisten und Yogis aber vor 2000 Jahren auch schon alles. Und die Australier, die im Dreamland leben oder es für uns erschaffen oder wie auch. Claus David
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Nicht gefunden! |
Beitrag vom 28-09-04 15:22
Lieber Claus David, möglicherweise sind wir insgeheime Seelenverwandte? "Wenn man beide in Filmen sieht, erinnern sie arg an die Gestalt, die Dennis Hopper in "Blue Velvet" spielt. Aber man kann ja was draus machen." Was man auch daraus machen kann, den Song von Bobby Vinton mag ich jedenfalls: "But in my heart there'll always be precious and warm the memory through the years And I still can see blue velvet Through my tears" Wenn du schreibst: "Wir interagieren mit einer selbst-gebauten Map. Die ist kollektiv gebaut und ich habe meine auf unbekannte Weise frühzeitig erlernt." so ist das kollektiv auch bearbeitet, du kannst deine Sozialisation Ende 50er/60er auch in historischen Berichten und Romanen wiederfinden. Es lohnt sich, den individullen Anteil daran zu erforschen, das ist ziemlich spannend. Das ist die Entwicklung deines Lebens. Auch ein Sternenhimmel kann darin vorkommen. Hast du als Kind vom Sternenhimmel gewusst? "Wer hat sich einen Sternenhimmel ausgedacht und diesen ins Kollektive UB gestellt?" Zumindest das Lied "Weißt du wieviel Sternlein stehen..." wirst du wahrscheinlich erinnern. Heute ist Vollmond, kannst du ihn sehen von dort, wo du gerade lebst, oder sind Wolken davor? Die alten Australier oder die alten Griechen wussten es natürlich auch schon. Und Matthias Claudius gefällt mir dazu immer noch besser als jeder NLP-Text: Seht ihr den Mond dort stehen ? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn. -- Oder anders gesagt: NLP ist für mich eher auf der Stufe eines schönen Textes aus alter Zeit. Moderne Wissenschaft wie Hirnforschung und Genetik, damit hat NLP nichts mehr zu tun. Ist irgendwie so ein altes schönes Lied (das aber seinen Wert behält!) wie: Alles wird gut und eventuell sogar besser. Allerdings: Du bist zwar untrennbar mit dem Kollektiv verbunden, aber du kannst dich nicht darauf verlassen. Ich vermute, das ist die Lücke, auf die sich NLP (ohne wissenschaftliches Interesse) spezialisiert hat. Nur so eine Idee. Alles kann auch immer ganz anders sein. Solange man ein Dach über dem Kopf und genug zu essen hat. nihiltemerehihilsperare |
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